Employer Branding für KMU – Maßnahmen zur Gewinnung von Fachkräften

17. Mai 2019

Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Arbeitsmarkt stark verändert. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) haben es folglich schwer. Die starke Abnahme an Fachkräften erschwert KMU zunehmend die Suche nach qualifiziertem Personal. Es ist Jahre her, dass Unternehmen aus einem Überangebot an Bewerbern die Möglichkeit hatte, sich „das Sahnestück“ herauszusuchen. Dessen sind sich nicht nur die Personalabteilungen, sondern auch die Bewerber bewusst.

Heute haben Fachkräfte eine große Auswahl an Unternehmen und Stellenangeboten – egal ob groß oder klein. So wählerisch wie Unternehmen früher waren, sind es heute die Bewerber. KMU sind daher gezwungen besondere Maßnahmen zu ergreifen, um sich gegenüber großen Unternehmen zu behaupten.  An dieser Stelle kommt Personalmarketing, fachmännisch „Employer Branding“, ins Spiel.

3 Tipps für erfolgreiches Employer Branding für KMU

Mit den folgenden Tipps erfahren Sie, wie Sie mithilfe von Employer Branding erfolgreich aus Ihrem Unternehmen eine Unternehmensmarke schaffen. Schöpfen Sie das Potenzial einer ausgeklügelten Personalbeschaffungsstrategie und setzen sich mit einer starken Arbeitgebermarke gegenüber Mitbewerbern durch.

1. Warum sollte sich ein Bewerber für Ihr Unternehmen entscheiden? Fragen Sie Ihre Mitarbeiter!

Um Herauszufinden, was Sie als Arbeitgeber interessant macht, betrachten Sie Ihr Unternehmen zunächst von innen. Große Unternehmen punkten häufig durch ein gutes Image und Bekanntheit. Was Sie besonders macht, erfahren Sie am besten, indem Sie Ihre eigenen Mitarbeiter jeder Ebene in qualitativen Interviews befragen. Legen Sie dabei den Fokus auf folgende Punkte: Ihr Wert als Arbeitsgeber, zentrale Werte hinsichtlich des Personalmarketings sowie die Zielgruppenansprache beim Recruiting. Erstellen Sie mithilfe Ihrer Erkenntnisse eine Strategie, mit der Sie authentisch Ihre Zielgruppe ansprechen und davon überzeugen können, dass genau Sie der Arbeitgeber sind, mit dem der Bewerber sich identifizieren kann.

2. Wer ist eigentlich Ihre Zielgruppe und wie sprechen Sie diese am besten an?

Während Sie im ersten Schritt Ihr Unternehmen von innen betrachtet haben, kommt es in diesem Schritt darauf an, was Sie nach außen vermitteln und mit wem Sie dabei konkurrieren. Was unterscheidet Sie von der Konkurrenz und macht Sie als Arbeitgeber attraktiver als andere Unternehmen? Analysieren Sie dafür genau Ihre Zielgruppe.  Versuchen Sie sich in Ihre „Wunsch-Bewerber“ hinein zu versetzen, um auf deren Vorstellungen und Erwartungen eingehen zu können.

Auf dieser Grundlage bilden Sie drei bis fünf Kernbotschaften. Hierbei überzeugen Sie vor allem mit Authentizität. Bleiben Sie also bodenständig und machen keine Versprechungen, die Sie nicht halten können. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie sich bestmöglich von Ihren Wettbewerben abheben.

Stimmen Ihre Kernbotschaften mit Ihren Erkenntnissen aus der Mitarbeiterbefragung überein, können Sie mit dem nächsten Schritt beginnen. Vermitteln Sie Ihre Arbeitgebermarke nun innerhalb sowie außerhalb Ihres Unternehmens.

3. Überzeugen Sie glaubwürdig mithilfe von Transparenz durch „Markenbotschaftern“

Vor allem zielstrebige Fachkräfte informieren sich genau über ihren neuen potenziellen Arbeitgeber. Setzen Sie daher auf Markenbotschafter, die Interessenten einen Einblick in ihren Arbeitsalltag schaffen und persönliche Erfahrungen mit Ihnen als Arbeitsgeber nach außen teilen. Nichts lässt Sie authentischer wirken, als Transparenz. Zur Vermittlung Ihrer Arbeitgebermarke eignen sich unterschiedliche Kanäle. Von Foren über Videos bis hin zu persönlichen Gesprächen, in denen Ihr Unternehmen empfohlen wird. Nutzen Sie zur Kommunikation Ihr Facebook Unternehmensprofil oder Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn. Auch Ihre Karriereseite verrät viel über Sie als Arbeitgeber. Sparen Sie also nicht mit Informationen und binden neben Voraussetzungen und Mehrwerten Ihrer Arbeitgebermarke Bewertungen von Mitarbeitern in Ihre Stellenausschreibungen ein. Aktuelle Mitarbeiter sind die überzeugendsten Markenbotschafter, wenn es um die Vermittlung Ihrer Arbeitsgebermarke geht.

Initiative ergreifen für effektives Employer Branding

Unter dem Schlussstrich ist die Entwicklung einer Unternehmensmarke kein Hexenwerk und noch viel weniger von finanziellen Mitteln abhängig. Das Bewusstsein Ihrer Zielgruppe und deren Wertvorstellungen bilden die Basis Ihrer Personalmarketingstrategie. Nutzen Sie das Wissen effektiv für Ihr Recruiting. Solange Sie als Arbeitsgeber auf Augenhöhe kommunizieren, vermitteln Sie ein authentisches Bild von sich und Ihrem Unternehmen. Mitarbeitermeinungen können dabei sehr hilfreich sein. Verlassen Sie sich allerdings nicht ausschließlich auf Personalmarketing. Denn Employer Branding garantiert Ihnen als alleinstehende Maßnahme nicht zwingend ein erfolgreiches Recruiting. Lassen Sie sich beispielsweise von einem erfahrenen Personalberater unterstützen, der sich mit der Beschaffung geeigneter Fach- und Führungskräfte auskennt. Finden Sie für sich und Ihre Ansprüche den geeignetsten Weg zur Realisierung eines gelungenen Personalrecruitings.