Sinn, Geld oder Lob: Was uns wirklich motiviert?

9. Januar 2025

Eine allgemeingültige Antwort auf die Frage, was Menschen motiviert, gibt es nicht. Die einen brauchen den Anstoß von außen, die anderen sind Feuer und Flamme, wenn sie einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Gerade zu Jahresbeginn lohnt es sich, genauer auf die treibenden Kräfte der Motivation zu schauen.

Wir alle wissen, wie es sich anfühlt voller Elan bei der Sache zu sein. Aber woher kommt eigentlich Motivation? Und was kann man tun, wenn man mal gar keine Lust zu etwas hat? Antworten auf Fragen wie diese sind vor allem für Führungskräfte spannend.

Bei der Frage nach der Motivation unterscheidet die Wissenschaft in erster Linie zwischen extrinsischer und intrinsischer, also äußerer und innerer Motivation. Extrinsische Motive sind unter anderem Anreize wie Geld, öffentliches Lob oder Auszeichnungen. Aber auch Erwartungen anderer zählen dazu oder die Angst vor negativen Auswirkungen.

Die intrinsische Motivation lebt dagegen von dem inneren Wunsch etwas zu tun. Das kann eine sinnstiftende Arbeit sein, aber genauso Wissensdurst oder einfach nur Freude an einer Aufgabe. Auch Ehrgeiz spielt hier eine große Rolle – beispielsweise, wenn man die nächste Karrierestufe erklimmen möchte. Das ist dann oft Anreiz länger zu arbeiten oder zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.

Extrinsische oder intrinsische Motivation – beide positiv für die Leistung

Studien belegen, dass sowohl extrinsische als auch intrinsische Motivation zu guten Leistungen führt. Denn wer ein klares Ziel vor Augen hat, ist meist sehr fokussiert, konzentriert und leistungsbereit, um dieses Ziel zu erreichen. Ein Ziel kann beispielsweise sein, einen neuen Betriebsablauf zu installieren, ein Projekt in einem bestimmten Zeitraum abzuschließen oder auch die Aussicht auf eine Bonuszahlung oder Gehaltserhöhung.

Bei der Frage, ob Lob oder Tadel besser sind für die Motivation, kommen Verhaltensforscher zu unterschiedlichen Ergebnissen: Manche Studien zeigen, dass Bestrafungen einen nachhaltigeren Effekt haben. In anderen Versuchen führen Lob oder Belohnungen zu besseren Resultaten als negative Konsequenzen.

Führungskräfte sollten wissen, wie sie ihre Mitarbeiter motivieren

In der Personalberatung sehen wir es als eine der Hauptaufgaben von Führungskräften herauszufinden, was ihre jeweiligen Teammitglieder brauchen. Jemand, der von sich aus motiviert ist, braucht in der Regel mehr Vertrauen als Lob oder Anerkennung. Bei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern, die einen äußeren Anstoß brauchen, ist das eher andersherum.

Ein ideales Team sollte dabei eine gute Mischung bieten – Menschen, die hochmotiviert sind und andere mitreißen können, aber auch jene, die Motivation nicht unbedingt aus Wettbewerb ziehen, sondern sich für das gemeinsame Ziel ins Zeug legen. Unterschiedliche Charaktere tun einem Team unserer Erfahrung nach ebenso gut wie kulturelle Vielfalt. Beim Executive Search nach den passenden Führungskräften sind daher auch diese Aspekte zu berücksichtigen.

Mit Homeoffice und Wertschätzung gegen den Nachwuchsmangel

Für Digitale Nomaden ist die Umgebung am Meer, in den Bergen oder in einer aufregenden Stadt die ultimative Belohnung. Auf diesen Trend haben viele Unternehmen bereits reagiert und erlauben ihren Beschäftigten, mehrere Wochen im Jahr vom Ausland aus zu arbeiten. Aber auch Homeoffice-Optionen oder die Möglichkeit, seine Arbeit in vier statt fünf Tagen zu erledigen sind beliebte Modelle, die Motivation zu fördern. Viele Betriebe setzen bereits auf die Vier-Tage-Woche, um ihre Beschäftigten zu motivieren. Selbst Handwerksbetriebe versuchen auf diese Weise, Mitarbeiter zu gewinnen oder zu binden. Denn wenn die Arbeitsbedingungen passen, ist die Motivation höher.

Dasselbe gilt für das Arbeitsumfeld. Offene Kommunikation, Vertrauen und Respekt sowie ein guter Teamgeist sind nicht wegzudenken für die Leistungsbereitschaft. Das sieht man immer wieder im Fußball: Erfolgreiche Trainer sind meistens sehr gute Kommunikatoren und können so oft noch ein Quäntchen mehr Motivation abrufen.

Null-Bock-Tage oder Eigenmotivation

Trotz allem gibt Tage, da ist es nicht weit her mit der Motivation – und man möchte am liebsten im Bett bleiben. Vereinzelt haben Firmen auf diese Null-Bock-Tage reagiert und erlauben ihren Beschäftigten ein oder zwei Tage ohne Krankmeldung „blau zu machen“. Durchgesetzt hat sich das Modell bisher allerdings nicht.

Eine andere Möglichkeit ist es, sich selbst wieder zu motivieren. So kann man beispielsweise Aufgaben in kleinere Einheiten aufteilen oder mehr Pausen einplanen. Die Aussicht sich nach der Arbeit mit einem Spaziergang oder einem Restaurantbesuch zu belohnen, hebt oft schon die Moral. Bei langen Phasen der Motivationslosigkeit sollte man sich allerdings nach den Gründen fragen und versuchen, die Ursachen abzustellen.

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