Bewerbung beim Personalberater: Lebenslauf und Zeugnisse zählen

6. Januar 2013

Ein Blick in die Stellenanzeigen der Samstagszeitung, hin und wieder einmal in einer Online-Jobbörse stöbern: für jeden, der über Veränderungen in seiner Branche auf dem Laufenden sein möchte, seinen eigenen Marktwert kennen möchte, oder sich mit mehr oder weniger konkreten Plänen zur beruflichen Veränderung trägt, sind dies aufschlussreiche Pflichtübungen.

Gerade Spezialisten, hoch qualifizierte Fachleute oder Führungskräfte stoßen heute häufig auch auf Annoncen von Personalberatern, da die Besetzung solcher Positionen für Unternehmen ohne externe Hilfe schwierig und aufwändig ist. Der erste Reflex, diese Offerten zu ignorieren – schließlich steht hier ja nicht, bei welcher Firma man sich bewerben soll – ist aber ein unverzeihlicher Fehler. Nicht alle freien Stellen werden schließlich öffentlich angeboten und eine Position, für deren Besetzung ein Unternehmen in die Personalberatung investiert, dürfte eine der interessanteren sein.

Was also tun, wenn der vermeintliche neue Traumjob ausgerechnet von einem Personalberater angeboten wird? „Berater sind für Bewerber wie jedes andere Unternehmen auch“, sagt Klaus Becker von der Klaus Becker + Partner Personalberatung + Managementberatung für den Mittelstand PartG. „Das Auftreten im gesamten Bewerbungsprozess muss professionell sein.“ Dieser professionelle Auftritt beginnt natürlich schon bei den Bewerbungsunterlagen. „Oft wird mit der Bewerbung beim Berater etwas geschludert“, schildert Klaus Becker seine täglichen Erfahrungen. Dann kämen die Unterlagen unvollständig oder nicht in angemessener Form und Aussehen bei ihm an.

Inhaltlich zählen für den Berater vorrangig Lebenslauf und Zeugnisse. Der Lebenslauf darf dann aber durchaus zwei oder drei Seiten umfassen. „Zusätzliche Persönlichkeitsprofile, „Dritte Seiten“ oder ähnliches sind für mich nicht aussagekräftig. Das interessiert mich nicht“, sagt Klaus Becker, der besonders mittelständische Industrieunternehmen deutschlandweit mit Managern, Geschäftsführern, Führungskräften und Fachkräften versorgt. Die Anschreiben überfliegt Becker zunächst nur, um sich über Kündigungsfristen und Gehaltsvorstellung des Bewerbers zu informieren. Später, in der engeren Auswahl, wird diesen Texten dann etwas mehr Zeit gewidmet. „Eine Bewerbung muss insgesamt stimmig sein und zur angebotenen Position passen“, so das Fazit des Personalprofis Klaus Becker. Auch persönliche Interessen und Hobbys können darin ihren Platz finden und Anknüpfungspunkte liefern.

Haben die Unterlagen gepunktet, lädt der Personalberater den Kandidaten zu einem ersten Gespräch ein. Hier erfährt dieser auch, für welches Unternehmen der Berater eigentlich tätig ist. „Im ersten Gespräch stellt sich der Bewerber vor und wir hinterfragen den Lebenslauf. Wir wollen den Menschen kennenlernen und sehen, wie er sich verkauft“, sagt Klaus Becker. Wenn fachliche Qualifikation und Auftritt stimmen, beginnt bereits das Coaching für den ersten gemeinsamen Termin beim Kunden. Schließlich wird der Berater seinen Kandidaten nur optimal vorbereitet präsentieren.

Selbst wenn es mit der Bewerbung beim Personalberater nicht auf Anhieb klappt – die Zeit war in keinem Fall umsonst investiert. Bekommen Beratungsunternehmen wie die Klaus Becker + Partner Personalberatung und Managementberatung für den Mittelstand PartG. einen neuen Auftrag, durchsuchen sie zuerst ihre eigenen Datenbanken und ihr Netzwerk nach geeigneten Kandidaten. Wer hier gespeichert ist, kann immer mit einem Jobangebot rechnen, das in keiner Zeitung und auf keiner Website zu finden ist. Wechselwilligen empfiehlt Klaus Becker dann auch, initiativ zu werden und sich bei Personalberatern, die in der passenden Branche und Zielregion aktiv sind, vorzustellen.